Antibiotika-Resistenzen auf der Spur: LWF beteiligt an der Entwicklung eines KI-basierten Entscheidungsunterstützungssystems zur individualisierten Vorhersage wirksamer Antibiotikatherapien
In Deutschland erkranken jährlich 54.500 Menschen an Infektionen mit antibiotikaresistenten Erregern; rund 2.400 Menschen sterben daran. In diesem Zusammenhang ist der sachgerechte Einsatz von Antibiotika erforderlich, um die Wirksamkeit von Antibiotika langfristig erhalten und die Entstehung sowie Verbreitung von Resistenzen verhindern zu können.
Das in dem Verbundprojekt KINBIOTICS zusammen mit der Universität Bielefeld, dem Center for Biotechnology (CeBiTec) und verschiedenen klinischen Partnern zu entwickelnde Expertensystem soll die bisherige Verschreibungspraxis der Mediziner*innen für Antibiotika in der stationären Versorgung dahingehend unterstützen, dass die Wahrscheinlichkeit einer effektiven, gezielten und schnellen Antibiotikatherapie erhöht wird, bei gleichzeitiger Minimierung von Nebenwirkungen.
Prof. Dr. Christoph Dockweiler (Professur für Digital Public Health an der LWF) und sein Team identifizieren dafür organisationale und prozessuale Determinanten von fördernden und hemmenden Bedingungen der Nutzung des KI-Systems im klinischen Alltag. Dabei wird untersucht, wie die Intervention in der Versorgungspraxis optimal unter Alltagsbedingungen implementiert werden und die Akzeptanz bei Leistungserbringer*innen durch gezielte Veränderung personeller und struktureller Bedingungen optimiert werden kann.
Das Modellprojekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert und wird eine Blaupause für die klinische Integration derartiger Entscheidungsunterstützungssysteme liefern.
Weitere Informationen unter https://kinbiotics.de/
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